Der Südwestfunk (SWF) hat in der Jahren 1952 bis 1992 zahlreiche Werke von J.F.X. Sterkel im Mainzer Studio des SWF eingespielt und auch in Konzerten aufgeführt. Über 50 historische Aufnahmen mit Kammermusik, Liedern, Sinfonien und Klavierkonzerten bieten einen repräsentativen Querschnitt von Sterkels Schaffen. Hörbeispiele von jeweils 30 Sekunden sollen einen kleinen Eindruck davon geben. Aktuelle CDs sind derzeit nur in geringer Zahl verfügbar, und zwar hier.
Ursula Buckel, Sopran und Ernst Glörfeld, Violine mit dem Rundfunkorchester des SWF, Dirigent Emmerich Smola am 18.12.1962 im Studio Kaiserslautern
https://www.br-klassik.de/audio/cd-tipp-johann-franz-xaver-sterkel-100.html
CD - Johann Franz Xaver Sterkel Sonaten für Klavier und Violine
15.04.2018 von Detlef Krenge
Gar nicht betont damenhaft spielen Els Biesemans und Mereth Lüthi diese Sonaten für Klavier und Violine von Franz Xaver Sterkel. Beethoven wäre mit diesem Interpretationsansatz wohl sehr einverstanden gewesen.
Der CD-Tipp zum Nachhören
Damals, noch in Bonn, spielte Beethoven wohl recht rau und kantig. Dann traf er 1791 den Pianisten und Komponisten Johann Franz Xaver Sterkel in Aschaffenburg. Sterkels Anschlag muss ungemein leicht, elegant und flüssig gewesen sein, manchem galt sein Stil gar als damenhaft und allzu gefällig. Als sich Beethoven dann selber ans Klavier setzte, konnte er diese Spielweise jedoch sofort perfekt imitieren. Allein, gerade Beethoven wäre mit dem Interpretationsansatz von Els Biesemans, Klavier, und der Geigerin Meret Lüthi wohl sehr einverstanden gewesen. Denn tatsächlich arbeiten sie konturenstark die vielfältigen Temperamente von Sterkels Musik heraus. Mal trotzig, dann wieder verspielt, mal lieblich und lyrisch, um gleich darauf dramatisch aufzubrausen.
Ebenbürtiges Zusammenspiel
Wie damals üblich handelt es sich um Klaviersonaten mit obligater Begleitung einer Violine. Dieser Part ist aber stark ausgearbeitet, de facto kann man von einer Ebenbürtigkeit sprechen. Und eben das Zusammenspiel und die Artikulationsschärfe der beiden Musikerinnen ist beachtlich. Jedes Detail wird ausformuliert, aufs Wärmste nachempfunden und damit wird verständlich, wieso der heute mehr oder weniger unbekannte Sterkel seinerzeit so hoch angesehen war - Ende der 1770er Jahre war er der meistgespielte Komponist in Paris.
Auch die Kontrolle über Klang und Ton der Instrumente ist eine Klasse für sich, gerade bei der Barockvioline keine Selbstverständlichkeit. Allerdings scheint die Wahl des Hammerflügels eher unglücklich. Obwohl das Instrument geradezu vorbildlich mit ganz unterschiedlichen Klangfarben subtil auf die Anschlagsdynamik reagiert und genauso vorbildlich und souverän von Els Biesemans gehandhabt wird, scheinen doch die weichen und gedämpften Farben oft bedeckt und nicht wirklich frei. Das Forte dagegen klingt sehr nonlegato, die Töne verschmelzen kaum miteinander. Das passt einerseits gut zu diesem Interpretationsansatz, ist aber von Sterkels eigenem Stil, so wie er beschrieben wird, ein gutes Stück entfernt. Wüsste man dies nicht, würde es allerdings überhaupt nicht stören, im Gegenteil. Die vielschichte und gleichzeitig zupackende Herangehensweise von Els Biesemans und Meret Lüthi tut den hier zum ersten Mal eingespielten Werken sehr gut - und damit dem späten Nachruhm von Franz Xaver Sterkel.
Johann Franz Xaver Sterkel - Sonaten für Klavier und Violine
Els Biesemans, Klavier, und der Geigerin Meret Lüthi
Label: Le Palais des Dégustateurs
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 15. April 2018, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/johann-franz-xaver-sterkel-violinsonaten/hnum/8123341
1. Satz, Ausführende: Peter Blaumer (Altviola) und Paul Fürst (Altviola). Aufnahme am 10.03.1959, Deutschhaus, Mainz.
Finale Kurpfälzisches Kammerorchester unter Eugen Bodart im Pfalzbau zu Ludwigshafen am 22.01.1954
Rundfunkorchester des SWF, Dirigent: Emmerich Smola. Solist: unbekannt
"Leise, leise kleine Laute", es singt Sigrun Haaser Sopran, begleitet von Clemens Rech (Gitarre), aufgenommen am 22. Juni 2016 bei Konzert im KirchnerHaus, Aschaffenburg
Abendgesang zweier Freundinnen
VI Lieder von Voss und Salis in Musik gesetzt von Kapellmeister Sterkel. 7te Sammlung. Bonn, Nikolaus Simrock, No. 3. Pr. Fl. 1, (D-GOl Mus - 4 00078d - 06) [RISM S 5814]
Lieder nach Lyrik von Johann Heinrich Voß mit Ulf Bästlein (Bass-Bariton), Sascha El Mouissi (Piano)
Anders nur nicht besser "Eine Schlange unter Rosen", Text: Benedikt Josef von Koller: Charlotte Lehmann (Sopran) und Josef Müller-Mayen (Klavier) am 08.10.1976 im Studio Mainz des SWF
Lied: Der Abschied "Lass' mein Aug' den Abschied sagen", Text. J. W. v. Goethe. Siegfried Autenrieth (Tenor) und Josef Müller-Mayen (Klavier) am 10.04.1964 im Studio Mainz des SWF.
VI Lieder von Voss und Salis in Musik gesetzt von Kapellmeister Sterkel. 7te Sammlung. Bonn, Nikolaus Simrock, No. 3. Pr. Fl. 1, (D-GOl Mus - 4 00078d - 06) [RISM S 5814]
Lieder nach Lyrik von Johann Heinrich Voß mit Ulf Bästlein (Bass-Bariton), Sascha El Mouissi (Piano)
Des Fremdlings Abendlied „Ich komme vom Gebirge her“ (Schmitt). Charlotte Lehmann (Sopran) und Josef Müller-Mayen (Klavier) am 08.10.1976 im Studio Mainz des SWF.
Ausschnitt ab 2. Strophe.
Der Geist der Harmonie „Von fernen Fluren weht ein Geist“ (Schreiber). Charlotte Lehmann (Sopran) und Josef Müller-Mayen (Klavier) am 08.10.1976 im Studio Mainz des SWF
VI Lieder von Voss und Salis in Musik gesetzt von Kapellmeister Sterkel. 7te Sammlung. Bonn, Nikolaus Simrock, No. 3. Pr. Fl. 1, (D-GOl Mus - 4 00078d - 06) [RISM S 5814]
Lieder nach Lyrik von Johann Heinrich Voß mit Ulf Bästlein (Bass-Bariton), Sascha El Mouissi (Piano)
Herbstgelage
VI Lieder von Voss und Salis in Musik gesetzt von Kapellmeister Sterkel. 7te Sammlung. Bonn, Nikolaus Simrock, No. 3. Pr. Fl. 1, (D-GOl Mus - 4 00078d - 06) [RISM S 5814]
Lieder nach Lyrik von Johann Heinrich Voß mit Ulf Bästlein (Bass-Bariton), Sascha El Mouissi (Pian
Thekla - eine Geisterstimme „Wo ich sei" (Schiller), Charlotte Lehmann (Sopran) und Josef Müller-Mayen (Klavier) am 08.10.1976 im Studio Mainz des SWF
Lied: Trost in Tränen "Wie kommt's, dass du so traurig bist". Text: J. W. v. Goethe. Charlotte Lehmann (Sopran) und Josef Müller-Mayen (Klavier), Aufnahme am 08.10.1976 im Studio Mainz des SWF
Ruth Liebscher (Sopran), Ibolya Verebics (Mezzo-Sopran), Albrecht Kludszuweit, M. Hummel (Bass), Domsingknaben, Mädchenkantorei (A), Domorchester, Leitung: Siegfried Koesler (2001/2002) aus CD Conventus Musicus DDD CM 1110.
Ruth Liebscher (Sopran), Ibolya Verebics (Mezzo-Sopran), Albrecht Kludszuweit, M. Hummel (Bass), Domsingknaben, Mädchenkantorei (A), Domorchester, Leitung: Siegfried Koesler (2001/2002) aus CD Conventus Musicus DDD CM 1110.
Ruth Liebscher (Sopran), Ibolya Verebics (Mezzo-Sopran), Albrecht Kludszuweit, M. Hummel (Bass), Domsingknaben, Mädchenkantorei (A), Domorchester, Leitung: Siegfried Koesler (2001/2002) aus CD Conventus Musicus DDD CM 1110.
Ruth Liebscher (Sopran), Ibolya Verebics (Mezzo-Sopran), Albrecht Kludszuweit, M. Hummel (Bass), Domsingknaben, Mädchenkantorei (A), Domorchester, Leitung: Siegfried Koesler (2001/2002) aus CD Conventus Musicus DDD CM 1110.
Kurpfälzisches Kammerorchester, Dirigent: Eugen Bodart. 10.09.1955.
Kurpfälzisches Kammerorchester unter Eugen Bodart am 20.09.1955
Kurpfälzisches Kammerorchester unter Eugen Bodart am 20.09.1955
Solisten des Rundfunkorchesters des SWF am 20.12.1962 im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz
Sinfonie-Orchester des SWF am 1.1.1952
Ruth Hellmann (Violine) und Franz Friedrich Eichberger (Klavier) am 12.11.1974 im Deutschhaus zu Mainz